Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Berlinale 2007 #20: Apa khabar orang kampung / Village People Radio Show
Malaysia 2007, Amir Muhammad, 72 Minuten
Schließlich ein Forums-Dokumentarfilm, bei dem es sich für mich umgekehrt verhält zu Kurz davor ist es passiert und Le Cercle des noyés: Das Voice Over bzw. die Untertitel dominieren hier für mich den Film gegen das Bild, ja, primär tatsächlich die Untertitel und nicht mal die Stimme (deren Sprache ich ja nicht spreche), die wieder einmal in einem Amir-Muhammad-Film die Historie von kommunistischen Kämpfern, die sich in den Dschungel verkrochen haben, erzählen, hervorgehoben an einem besonders filmtauglichen Prachtexemplar (sechsundachzig Jahre alt und immer noch höchst lebendig), nur diesmal nicht, wie letztes Jahr mit The Last Communist, durch Thai-Pop-Musicalsequenzen aus Kindergartenfertigung ausgeschmückt.
Der hier nun bereits etwas konventionalisiertere, aber auch angenehm professionalisierte (The Last Communist ging mir in einer Sache nämlich ziemlich auf die Nerven, wirkte mehr wie ein scherzhaft überambitioniertes, aber streckenweise recht dilettantisches Gymnasialschüler-machen-einen-Film-Projekt mit ein paar kindischen Einfällen, um die Lehrer zu ärgern und die Klassenkameraden zu begeistern) Muhammad nähert sich einem (freilich auch immer wieder von Eintönigkeit bedrohten) Forums-Dokumentarfilm-Standard an, der einfachen Gegeneinanderstellung von manifestem Textinhalt bei gleichzeitigem Kontingenz-Kino auf der Bildebene (den gewissermaßen auch Le Cercle des noyés solide, sehr produktiv sogar erfüllte), die von sich behauptet, ihre eigene Message zu transportieren; hier nur noch nett überzuckert mit auf der Tonebene eingespielten Auszügen aus einem Theaterstück (da haben wir wieder die bilddominierenden “Unter”-Titel, es werden nämlich die eingespielten Textauszüge gleich im ganzen übersetzten Dramentext zentral in die Bildmitte gepackt; es ist ein bereits ganz als Untertitelfilm konzipiertes Werk für den internationalen Markt, soviel ist eindeutig) und, die gefallen mir am Film eigentlich noch am besten, kleinen Lichterwackel-Störton-Inserts experimentalfilmstyle.
Ansonsten aber ging der Film ziemlich ereignislos durch mich durch.
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