Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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We Can’t Go Home Again / Bokura wa mo kaerenai
Japan 2006, Fujiwara Toshi, 111 Minuten
Erzählt werden halb improvisierte Geschichten um mehrere junge Leute, die in Tokio einem mal mehr, mal weniger absonderlichem Alltag nachgehen und deren Wege sich teilweise kreuzen. Die einzelnen Geschichten sind unterschiedlich gewitzt, manches ist durchaus hübsch, anderes etwas banal, manches geht geradezu ins Ärgerliche über. Formal überschreitet der Film nicht allzuweit die übliche langweilige, forumstypische, auf die Figuren konzentrierte Digitalhandkamera-Ästhetik, aufgelockert nur mal durch ein paar Texttafeleinblendungen von SMS-Nachrichten.
Sehr absonderlich ist, wie Fujiwara Toshi endlos mit seiner Cinephilen-Nerderei zu protzen weiß und sie als Anlass nimmt, auf Kosten seiner Figuren Witze zu machen; er quält die Ärmsten mit Theo-Angelopoulos-Filmen und lässt das Publikum gackern über eine völlig planlose Filmkunstverlagsmitarbeiterin, die Filme in derart großem Maße nur als Funktion ihrer Schauspieler begreift, dass sie erstmal aufgeklärt werden muss, dass der Darsteller dieses Regisseurs aus “Le Mépris“, der da einen gewissen Monsieur Lang ihrer Meinung nach so ganz großartig spiele, ein echter, ein gewisser Fritz Lang sei, von dem sie noch nie gehört hat. Da beömmelt sich das Publikum. Oder dass sie, als Schauspielernärrin, noch nie von Marcello Mastroianni gehört hat. Hach wie lustig. Ja, wir sind alle ein Haufen doller, gebildeter Cinephiler im Saal. Und als wäre das noch nicht genug: der Abspann! Nicht nur ist der Film Jean Renoir und John Cassavetes gewidmet, nein, im Dankes-Abschnitt, oder ich glaube sogar, es gab derer mehrere, kommt dann nochmal eine endlosen Walze so ziemlicher aller Filmauteurs der Filmgeschichte. Was die mit diesem zuweilen vielleicht ganz netten, aber ansonsten nicht sonderlich ambitionierten Filmchen zu tun haben sollen, ein Rätsel.
Sonderbare Notiz am Rande: Die ganze Postproduction fand in Deutschland statt.
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