Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Host and Guest / Bangmunja
Shin Dong-il, Korea 2005, 92 Minuten
Alte Konstellation: Abgebrühter Zyniker trifft auf naiven Gutmenschen, und beide helfen sich gegenseitig weiter.
Ersterer ist arbeitsloser Filmdozent, mit vernachlässigtem Scheidungskind, Linksintellektueller, vereinsamter Säufer, pendelt zwischen stoisch und cholerisch. Ihm gehört der coole Teil des Films, worin er sich in seinen besten Szenen genüsslich in seinem Versagertum suhlt. Dank Tücke des Objekts und Unfähigkeit ins eigene Badezimmer eingeschlossen, liegt er schließlich nackt mit der Fresse in den Bodenfliesen, und ihm fällt nichts besseres ein, als “Godard!“ zu röcheln.
Dann kommt der junge Sektierer/Christ und rettet ihn aus dieser misslichen Lage. Beide fressen (von unwesentlichen Zwischen-Abstoßungen unterbrochen) einen Ast an- und erziehen einander. Schwuppdiwupps sitzen sie seegrasfressend in der Hütte der Christen-Mutter und spazieren dialogreich Waldwege entlang. Das ist ja dann auch alles gut und schön, aber nur noch solides Wohlfühlkino. Der Film macht in seinen Versager-Passagen weitaus mehr Spaß als in der komplikationsarmen ethischen Selbstfindung der beiden Hauptfiguren.
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