Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Berlinale 2007 #3, vorab: Aju teukbyeolhan sonnim / Ad Lib Night
Süd-Korea 2006, Yoon-ki Lee, 99 Minuten
In der Stadt wird ein Mädchen von zwei Landjungen angesprochen und für die entlaufene Tochter eines Witwers gehalten, der bei ihnen daheim im Sterben an Lungenkrebs liegt. Die ist sie nicht. Aber da sie ihr so ähnlich sieht, entschließt man sich einfach, dem sowieso benebelten Mann in seiner letzten Lebensstunde als Gnadenakt mit ihr die
Aus solchem Futter werden Tragikomödien gemacht, doch das hier ist nur Tragi, nicht Komödie (gut, es gibt ein, zwei Lacher, die man sogar in höchstem Sinne tragikomisch nennen kann, sie bestimmen aber noch keine Gesamtform). Aber kunstvolles Tragi. Ein Film, der in Zweifel, Bedauern, Vorwurf und verblassendem Erinnern schwelgt und das allerdings ästhetisch sehr reizvoll und gekonnt und bewusst. Auf Schönheit bedachte Bild-Anordnungen, ausgefeilte Schatten-Kompositionen, in seiner Sparsamkeit pointierter Musikeinsatz. Es gerinnt alles Schwarz in Schwarz, so prachtvoll wie man es selten im Kino sieht.
Die umfassende Durchdeklination zahlloser Situationen zwischen sämtlichen Beteiligten, Verwandten, Freunden, Nachbarn, die einander über dem Sterbenden beschuldigen, entschuldigen, erinnern, zerstreiten und wieder zusammenfinden, gerinnt zuweilen etwas ermüdend, findet jedoch immer wieder einige hübsche Szenen, Episoden, die sich auch von Handlungsmoralgeist, der durchaus einige Male bedauerlicherweise durchscheint, zu emanzipieren wissen.
Darüber hinaus jedoch einfach ein Werk hoher sinnlicher Qualität.
Ach ja, und auch hier wieder ein koreanischer Film mit umfassendem Handy-Terror.
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