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Berlinale 2007 #1, vorab: Women on the Beach

Berlinale 2007 #1, vorab: Haebyonui yoin / Women on the Beach
Süd-Korea 2006, Hong Sang-soo, 127 Minuten

Das diesjährige Berlinale-Programm geht für mich mit einem koreanischen Film los. Koreanische Filme scheint man immer daran erkennen zu können, dass in ihnen gern elaborierte Handy-Klingeltöne als Pointe zu noch nicht vollzogenen Gags ausgespielt werden. In Women on the Beach wird sowieso viel untereinander mobiltelephoniert, es hat sich allerdings längst so sehr eingelebt, dass es selbst vorm Hintergrund der außerurbanen Strandidylle, in der der Film spielt, nicht als Fremdkörper erscheint.

Zwei Männer, einer davon Filmregisseur, und eine Frau verbringen die erste Hälfte des Filmes hier in Form eines Beziehungsdreiecks. In der zweiten werden es zwei Frauen und ein Mann. Die erste und die zweite Hälfte spiegeln sich. Das kenne ich schon von dem anderen Hong-Sang-soo-Film, den ich mal gesehen habe, Geuk jang jeon / Tale of Cinema, dieses ständige Spiegeln und reflektierende Versetzen von Situationen und Bildern.

Und wie schon bei Tale of Cinema gefällt mir die erste Hälfte sehr viel besser als die zweite, wie schon bei Tale of Cinema gönnt die erste Hälfte ihren Figuren eine noch unzielbewusst herumspielende, unvorhersagbare Impulsivität in Reden und Tun, die sehr schön ist.

Es gibt die wundervolle Szene, als die drei an einem Geländer stehen und gerade über die zu hohen Preise des örtlichen Hotels gelästert haben. In die Fortführung der Konversation webt Hong Sang-soo unnachlässig embarassing Offenbarung/Ungeheuerlichkeit auf Offenbarung/Ungeheuerlichkeit, die einen sanfteren Film eigentlich schon ins Finale sprengen müssten. Seine Figuren aber stehen da, verziehen die Gesichter, und machen einfach weiter.

Hong Sang-soo behandelt seine Figuren mit einem ganz liebenswürdigen und einfühlsamen Sadismus; er mag sie, und er mag es, sie zu quälen. Er gibt seinen Folterspielen auch ein exquisites, anheimelndes Umfeld, die wolkenweiche Strandidylle, dass man ihm einfach nicht böse sein kann. Er gefällt sich im höhnischen Kontrapunktieren der Schwäche und des Versagens mit fröhlichem Klaviergeklimper, aber es ist ein so schön unpassend penetrantes Wohlfühl-Klaviergeklimper, dass man einfach lächeln muss.

Leider muss bei ihm wieder alles in der zweiten Hälfte unter nun bekannten Vorzeichen neu durchgearbeitet und ins Ernsthaftere getrieben werden. Da geht der Film dann einfach größtenteils durch mich durch, ohne haften zu bleiben. Aber es gibt einige Aufwecker, wie fröhliches Auteurs-Meta-Rumgefaxe, als der Regisseur seine Skizzen über neuronale Bildkombinationen und Bildrekombinationen erörtert. Oder die Stelle, als plötzlich mal unüblich düstere Musik eingesetzt wird, doch die erstmalige musikalische Anteilnahme des Films sich dann nur auf einen herrchenlos gewordenes Hündchen anstatt auf die menschlichen Figuren bezieht.

Alles in allem ein erträgliches Autorenfilmchen, mit einigen mal mehr und mal weniger spannenden Mätzchen, aber in einer so schönen Leichtigkeit in Sadismus und Stimmung gehalten, dass man sich durchaus drin wohlfühlen kann.

Thursday January 18, 2007

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