Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Hmm. Dass ein so erbärmliches reaktionäres Stück Scheiße wie “Crash” gewinnt und “Brockeback Mountain” schlägt, ist schon irgendwie aussagekräftig.
Anmerkung: Ausgiebigere Dekonstruktion von “Crash” in Vorbereitung; innerhalb der nächsten Wochen, nach nochmaliger Ansicht.
... oder? Wenn ich nochmal drüber nachdenke. Eigentlich keine Lust, den nochmal zu sehen. Stattdessen verweise ich auf meinen Kommentar unten.
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Ja, “Crash” ist die endgültige Bankrotterklärung der Oskars. Ich kann mich nicht erinnern, dass vorher ein ähnlich widerlicher Film auch nur nominiert gewesen wäre.
PS: der Auslandsoskar für “Tsotsie” ist auch ganz schlimm…
L.A. Crash hatte halt Heimvorteil.
Aber er ist auch in sofern bedeutend, als dass darin Schwarze von Schwarzen entäuscht sind. Das beeindruckt die Jury!
(Dann müssen sie nicht mehr selbst entäuscht sein.)
Wieso? Brakeback Mountain hat doch DREI Preise gekriegt? Ist doch wohl mehr als genug? Ein Oscar reicht doch schon für einen Kassenerfolg.
Ist doch sowieso ein abgekartetes Spiel. Ich meine Hollywood verleiht Preise an … Hollywood! Ist so, als wenn sich der König die Orden selbst verleiht.
Aber mal ne andere Frage: warum sollte ich mir Brakeback Mountain ansehen? Gibt es dafür irgendeinen Grund? Nein! Der Film hat eine zu kleine Zielgruppe. Man sieht sich ja auch keinen Film über Uhrmacher an, es sei denn es ist irgendetwas allgemein Interessantes dabei. Was ist hierbei allgemein interessant? Nichts! Fehlkonzeption!
Und nochwas, kann man das Schreibfeld bitte mal größer als eine Briefmarke machen? So ist das unmöglich! Warum nicht gleich ein Feld für nur einen Buchstaben?
Wer ist denn “Hollywood” für Dich? Ein Stadtteil mit viel ansässiger Filmindustrie, ein bestimmter Produktionszusammenhang von Studios mit mittel- bis hochbudgetierten Filmen oder einfach nur eine so schlagkräftige wie diffuse Vokabel, die “irgendwie halt so das Kino aus den USA” meint?
Ich frage, weil nämlich – ohne CRASH, den ich nicht gesehen habe, von dem ich aber von vielen Leuten Schlimmes gehört habe, verteidigen zu wollen -, ich frage also, weil hinter CRASH nämlich ausnahmslos kleine Produktions- und Verleihgesellschaften stehen. Von einer “Hollywood-Produktion” kann nun also wirklich nicht die Rede sein … soviel Trennvermögen sollte doch noch gegeben sein, finde ich.
Und was das “allgemeine Interesse” betrifft: Meinst Du nicht, dass Du Dir selbst ein bisschen viel Meßlatten-Status zusprichst, wenn Du hier gleich Vokabeln wie “Fehlkonzeption” anbringst, nur weil ein Film Deiner Interessenslage nicht auf halbem Wege entgegen kommt? Mal davon ab, dass Filme, die vor allem ein “allgemeines Interesse” lancieren, vermutlich ohnehin grottenlangweilig, weil konsensorientiert sind.
Christian, erklär mal bitte im Detail warum du L.A. Crash so schlecht findest. Ich muss da wohl was übersehen. Bei Negativem fällt mir erstmal nur eine mit “günstigen Zufällen” gespickte Story ein.
alex: Mich hat an dem Film einfach sein furchtbar moralisierender und darin zugleich völlig anti-aufklärerischer Umgang mit seinem Problem genervt; er zeigt Alltagsrassismus als eine ganz, ganz böse Sache, der aber zugleich sich niemand entziehen könne, die quasi natürlich sich ergibt, irgendwo aus den transzendenten Höhen der Hölle sich auf die Menschen niederwerfend und dann sich in deren Gesellschaft reproduzierend auf eine Weise, die die Interaktion des Rassismus mit den sozialen und wirtschaftlichen und psychologischen Strukturen seines Spielfeldes eher als die einer diabolischen Ur-Wesenhaftigkeit mit ihren nur oberflächlich motivierten weltlichen Aufhängern sieht; ein quasi-katholisches Bild wird dadurch vervollständigt, dass die 'Rettung' am Ende tatsächlich nur durch wunderhafte Intervention von Oben gegenüber den in sich leider in ihrem Wesen vom Teufel Rassismus Grundverdorbenen geschehen kann, durch den Zufall, durch Besinnlichkeit herbeiführende mystische Wunder (Schneefall!) und natürlich durch die über allem Geschehen stehende göttliche Instanz des Filmautoren über die formale Kommentierung durch den jede Mehrdeutigkeit zukleisternden Einsatz von Montage und Musikeinsatz im Finale. Diejenigen hingegen, die von sich heraus als vernunftbegabte Menschen bereits auf Erden versuchen, klüger zu sein als die göttlich verfügte Weltordnung, sich gegen die grundverdorbene Natur zu wehren versuchen, anstatt sich vom schicksalhaften Spiel leiten zu lassen, sind zum Scheitern verurteilt (der junge Cop, der wider all seine Grundsätze in einem antirationalen Moment dennoch den Schwarzen erschießt; während der rassistische, sündige Cop vom Schicksal seine Chance erhält, Gutes zu tun, geläutert wird).
Dass mal jetzt als spontaner Versuch, meinen Ekel vor den Film zu rationalisieren; um da jetzt fundierter und detaillierter zu argumentieren, müsste ich ihn mir freilich nochmal angucken (ich sah ihn vor Monaten, in einer ausgelassenen Sneak Preview, wo sich ein das, wie der Bayer sagen würde, durchrasste Berlin gewöhnte Publikum über den Film in erster Linie sehr zu beömmeln wusste).
Was mal interessant wäre: Ein Vergleich zwischen der Art, wie 'L.A. Crash' mit Rassismus umgeht im Vergleich zum Umgang mit Rassismus in Fassbinders 'Angst Essen Seele Auf' :-)
Einen Haufen schöner Polemik gegen 'L.A. Crash' gibt es auch noch bei Filmbrain und im Cinemarati-Oscar-Kommentar-Thread.
P.S.: Uhu, entspricht die Kommentarfeldgröße jetzt eher deinen Vorstellungen? :-)
Hollywood, das sind die großen Studios, Disney, MGM, Warner, Paramount, Columbia, Universal, Dreamworks, 20th Century Fox, usw. Du kannst ja mal nachrechnen, wieviel Prozent der Preise die gekriegt haben.
Natürlich gibt es immer einen Preis für den künstlerisch freischaffenden Albaner, einen für den Nickelbebrillten europäischen Grübler und so. Das sind Alibipreise. Aber die Hauptmasse verleiht Hollywood sich natürlich selbst!
Und ja, so ist das Feld schon viel besser!
Was nicht gut ist, ist, daß der Text daraus nun verschwunden ist, wenn man Preview drückt!
hollywood – das sind wir doch alle!