Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Barakat!
Algerien/Frankreich 2006, Djamila Sahraoui, 95 Minuten.
Netter kleiner Film über Algerien in den 90ern. Einer jungen Ärztin wird ihr Journalistengatte von Islamisten entführt, nachdem er einen kritischen Artikel veröffentlicht hat. Sie macht sich mit einer älteren Kollegin, die noch am Freiheitskampf gegen die Franzosen beteiligt war, auf die Suche nach ihm, beide stolpern zwischenzeitlich selbst in die Fänge von Islamisten – lustig hier der sich sehr liebenswürdig gebende Sadist, der wie Steven Spielberg aussieht – und finden später einen älteren Witwer auf der Suche nach seinen Söhnen, der sich ihnen anschließt.
Anstatt zu einem weinerlichen Traktat über die Schrecken zu werden, die Algerien nach seiner Unabhängigkeit von den Franzosen noch Jahrzehnte von Innen her ereilten, steckt der Film, entgegen all der Narben, die er hervorkehrt, unerwarteterweise voller Herzenswärme und Hoffnung. Die Friedensnaivität, wenn am Ende eine Pistole ins Meer geworfen wird, wirkt nicht gerade tiefsinnig, verzichtet aber auch auf jeden stilisierten Pathos und scheint durchaus ehrlich empfunden zu sein.
Ist okay.
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