Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)
Notiz für künftige Videoabende der ernstgemeinten Art:
Totales Rauchverbot.
Verbot des Herumspielens mit der Beleuchtung des Videoschauraumes.
Verbot des Herauskletterns (!) aus dem Fenster des Videoschauraumes während der Vorführung.
Durchsetzung der Regelung “Nur geladene Gäste” bei konsequenter Beschränkung von Personen-Mitbringereien auf vorher Abgesprochenes.
(Noch sorgfältigere) Beschränkung der Gäste-Auswahl auf Menschen, die dem angesetzten Film wenigstens ein Mindestmaß an Respekt entgegen zu bringen fähig sind.
Gegen eine persönliche Kommentierung des Gesehenen in Maßen ist nichts zu sagen, es ist ja kein öffentlicher Kinobesuch und man ist unter sich; aber doch bitte nicht auf eine Art, die durchgängig (!) ein angemessenes Filmerlebnis Anderer empfindlich stört oder gar unmöglich macht.
Okay. Damit dürften dann vielleicht gar keine Gäste mehr kommen. Andererseits...
Gegen einen lockeren Party-Videoabend mit Saufen und Sozialisieren hab ich ja nichts und besuche sowas durchaus gern.
Nur richte ich selbst nunmal auch gerne Videoabende aus, die Menschen aus meinem Bekanntenkreis Gelegenheit geben sollen, Ungewöhnliches, Interessantes und vielleicht sogar für sie Neuartiges zu entdecken, in einer idealerweise entspannten und angenehmen Atmosphäre zwar, mit Knusperzeug und Getränken, in der aber trotzdem das Filmerlebnis selbst im Vordergrund stehe und nicht das clowneske Imponieren untereinander.
Besteht überhaupt Interesse an sowas?
Ist mein Menschenbild zu optimistisch?
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Bzw. damit hochintellektuelle Videoabende mit mehr als zwei “Nerdigen” Filmen celebrieren und dann noch erwarten das die Herde sich ruhig verhält.
Aber du hast recht.. es gibt nichts schlimmeres als der fehlende Respekt gegenüber einem Film.
Und dann immer dieses sich wichtigmachende Rumgequassel und das penetrante Reingequatsche.
(In meinen Film!)
Sinnloser Kommentierungswahn aus dem nichts, nichts anderes als innere Verzweiflung (geboren aus einem Aufmerksamkeitsdefizit) spricht… arghhh
– Apee
Wobei man zu ihrer Ehrenrettung sagen muss, dass die in ihr enthaltenen Einzelpersonen für sich gar nicht mal so penetrant waren, nur durch die schiere im Grunde nicht am Film interessierte Masse entstand dann zusätzlich zu einigen anderen Faktoren rasch ein allgemeines Hintergrundrauschen, dass die Situation ausgesprochen ungeeignet zur angemessenen Filmrezeption machte.
Es ist mir aber auch ein Rätsel, warum die Leute trotzdem kommen, nachdem ich vorher breit informierte: anspruchsvolle dreistündige englische Literaturverfilmung und alles Andere als ein Partyvideoabend, da hatte ich ja nun gehofft, gerade all jene abzuschrecken, die damit gar nichts würden anfangen können … Muss ich mir wohl künftig noch abstoßendere Beschreibungen ausdenken.
wie dem auch sei, ich habe barry lyndon mit neuen augen gesehen und danke dir als gastgeber.
Dann freut mich das :-)
Daniel:
Natürlich, sowas wie du es schilderst widerspräche auch meinem Interesse als Videoabendausrichtender, ich möchte schließlich meinen Gästen ästhetisch und/oder inhaltlich Anregungen zu Neuem geben, und dazu gehört eher immer ein gewisses Maß Provokation, das auch glaube ich in meiner Filmauswahl für den Abend nicht fehlte ;-)
Nun weiß ich nicht, ob ich dem Einwurf in deinem Blog bezüglich dem Ghandi-Film zustimmen würde (dazu sind mir weder die historischen Hintergründe noch der Film vertraut genug, noch teile ich allzu breit deine politische Grundposition), aber grundsätzlich müsste glaubich ein intellektuelles Rumkritisieren am Film vom Videoabendveranstalter als etwas Anderes und weitaus Interessanteres empfunden werden als ein aus gelangweilter Gleichgültigkeit gegenüber Film und Veranstaltungssinn resultierendes Störverhalten.
Steak:
Deine Meinung zu dem Film wäre gewiss interessant geworden. Mal sehen, was sich nächsterzeit noch so an Gelegenheiten bietet.