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Was ist ein "Image Macro"? (aus der Serie: Vokabular des Neuen Kinos)

Ein “Image Macro” (oder nur “Macro”, wenn im Textkontext keine Verwechselungsgefahr besteht) ist eine Kombination aus Bild und schriftlichem Text. Ein digital[isiert]es Bild (meist Foto), auf das irgendwo digital ein Text raufgeschrieben wurde. Klingt jetzt nicht gleich nach dem originellsten künstlerischen Einfall der Neuzeit. Hat sich aber, auch mit Herausbildung einiger spezifischer formaler Konventionen, zu einem der wichtigsten Trägerformate für Witze, Reizbilder und Meme im Internet gemausert.

Einige dieser Konventionen:

Das verwendete Bild ist seltenst für Verwendung in einem Macro erschaffen worden. Die Betextung ist eine Aneignung, die mit der vermeintlichen Grundintention des Bildes nichts gemein haben muss, sich zuweilen auch darüber lustig macht. Der Text ist offenkundig nachträglich hinzugefügt, anstatt z.B. feinsäuberlich als vorgeblich real im Bildmotiv gegebener Text reingephotoshoppt zu sein. Der Text ist kurz und prägnant, nicht viel mehr als eine Pointe, ein Satz oder auch nur ein Wort, und passt so in großen, klaren Lettern aufs Bild, gerne auch in Kapitälchen.

Das populärste Macro-Genre derzeit ist das Lolcat-Genre. Durch den Reiz der Niedlichkeit aufgeladene Fotos von Hauskatzen werden betextet mit vermeintlichen verbalen Äußerungen dieser Wesen. Diese Aussprüche sind in in Orthographie und Grammatik betont fehlerbehaftet und zugleich nahe an sprachlichen Eigenarten und Kurzformen verschiedener Netzkulturen gehalten.


Lolcat-Beispiel aus der Wikipedia von “pfctdayelise” unter Verwendung eines Bildes von “gumuz”. Quellenlink. Lizenz: CC-BY 2.0.

Ein anderes relevantes Unterformat hat seinen Ursprung in einer spezifischen Sorte von Motivationsbildern, die wohl in manchem amerikanischen Büro rumhängen. Ein Bild wird schwarz umrahmt und enthält im unteren Rand des Rahmens eine Bildunterschrift, die für sich besteht aus einem in großen Lettern gehaltenen Begriff und einem in kleineren Lettern gehaltenen Ergänzungs- / Erläuterungstext.


Beispiel eines Motivationals aus der Wikipedia von Isaag G.L. Freeman. Quellenlink. Lizenz: Public Domain.

Dieses Motivationsplakatformat wurde ausgiebig z.B. von Despair.com in Form von “Demotivators” parodiert, die moralisch aufmunternden Macros betont defätistische entgegensetzten. Die Form hat sich jedoch längst von ursprünglicher Moral und Gegenmoral emanzipiert und ist jenseits solcher Websites zu einem Macro-Standard für alle denkbaren Inhalte und Kontexte geworden.

Macros können als Einzelexemplar vorkommen, wobei sie selbst dann oft mit bekannten Merkmalen eines bestimmten Macro-Genres spielen, wie eben die “Lolcats” oder die “Demotivators” das tun. Aufregender ist ihre Verwendung jedoch in Konversationsketten, in denen sie Äußerungen, Fragen oder Entgegnungen von Gesprächspartnern vertreten, und/oder in Variationsketten, in denen zum Beispiel ein noch unbetextes Bild mit Aufforderung zur Makroisierung in die Runde geworfen wird, um dann verschiedene Texte verpasst oder variiert zu bekommen. Es wurden auch schon Makros gesichtet, die andere Makros makroisieren. So kann zum Beispiel ein Demotivatorform-Makro ein anderes Demotivatorform-Makro rahmen, das dann wiederum von einem weiteren gerahmt wird, welches auch wieder von einem gerahmt wird, usw., bis ein Tunnel von betexteten Rahmen entsteht, aus dessen Ursprung das Anfangsbild kaum noch ersichtlich ist.

Die natürliche Spielwiese für solche Abenteuer ist natürlich das “Imageboard”, über das ich hier ein andernmal schreiben werde. Es gibt auch Sammelstellen für Macros spezifischer Genres, z.B. icanhascheezburger.com für Lolcats oder das FAIL Blog, das Macros sammelt, die Fotos von Missgeschicken mit einem (zuweilen auf die Kategorie des Missgeschicks spezifierten) “FAIL”-Stempeln versehen.

Wednesday April 23, 2008

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