Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Spider-Man 3
USA 2007, Sam Raimi, 139 Minuten
Das gilt für das Auf- und Ab- und wieder Auftauchen der Gegner, die bis auf Venom sowieso alle durch Rückbezüge auf frühere Teile der Trilogie definiert sind, der Harry-Osborn-Goblin am dringlichsten, Sandman dagegen zumindest etwas nachträglich reingedichtet. Aber auch das Melodram wirkt nun viel mehr serialisiert; war in den vorhergehenden beiden Teilen der Herzschmerz-Strang zwischen Peter Parker und Mary Jane noch ein singulärer, großer, so zielstrebiger wie auch mitreißender Bogen von großer Dringlichkeit, der mit Ende des zweiten Teils zu einem kaum mehr zu überbietenden Happy End fand, kann der einmal als seriennotwendig etablierte Tränen-Tribut inzwischen nur noch über eine theoretisch zyklisch endlos fortsetzbare Beziehungskrise & Intrige of the Week eher wackelig-soapig-austauschbar gesichert werden.
In seiner Gesamtstruktur muss Spider-Man 3 so ein wenig auf die dramaturgische Wucht oder Tiefe seines Vorgängers verzichten, schafft sich über den Verlust an Erdung und Gewicht aber auch mehr Freiraum für Rumspielerei: Peter Parkers genüsslich und pointenreich zelebrierte kurzweilige Transformation zum niederträchtigen Egomanen, die ihren Höhepunkt in einer dekadenten Tanznummer zur Demütigung einer vermeintlich untreuen Mary Jane findet (die danach von Parker auch gleich noch geschlagen wird, was vom seltsamen Zoopalast-Publikum zuerst mit Buhrufen und danach regem Applaus honoriert wurde). Das alles wirkt längst nicht mehr so rund und den Figuren gerecht wie in den ersten beiden Teilen, es entfaltet auch längst nicht mehr die selbe emotionale Wirkung, aber Spielspaß macht es.
BTW ist die Entstehungsszene von Sandman grandios, ein CGI-Meisterwerk, für das allein man den Film schon gesehen haben sollte.
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