Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Berlinale 2007 #22: Schindlers Häuser / Schindler’s Houses
Österreich 2007, Heinz Emigholz, 99 Minuten
Heinz Emigholz zeigt Häuser, entworfen vom Architekten Rudolph Schindler. Hintereinander. Vierzig Stück. Jedes davon aufgelöst in eine Vielzahl von statischen Einstellungen des Außen und Innen.
Es fällt vor allem eines auf: Schindler war besessen vom rechten Winkel. Es gibt fast nur zu sehen: Rechtecke, Quader. Der Film ist ein Fluss von Rechtecken und Quadern. In jeder neuen Einstellung gibt es nur neue Rechtecke und Quader, Rechtecke, Quader, Rechtecke, Quader, Rechtecke, Quader. Was für ein Schock, als ein Haus plötzlich runde Säulen hat. Die Kamera ist stets ein paar Grad angeschrägt und betont so nur die Rechtwinkligkeiten.
Die Kamerabesuche der Häuser erzeugen einen großen immersiven Eindruck des Dort-Seins, aufgrund der hervorragenden Abmischung der Tonspur mit ambient sounds, die einerseits für jedes Haus (in der Vielheit seiner Einstellungen) eine homogene, kontinuierliche Klangkulisse bieten und andererseits dennoch von Einstellung zu Einstellung ausdifferenziert sind.
Die Häuser sind in unterschiedlichem Grade bewohnt, zuweilen erhält man recht unterhaltsame Eindrücke in die Inneneinrichtungen wohlhabender Familien in Los Angeles (denn dort ist es, wo Schindlers Häuser stehen). Bewohner selbst sieht man nur in wenigen Einstellungen, in einem Fall z.B. in Form einer Hand, die von einem unsichtbaren Körper hinter einem Computermonitor hervorkommt und eine Maus bedient.
Natürlich ist das hier auch wieder: Kontingenz-Kino, und zwar über die ausgewählte feste Struktur der Architektur zum Kontingenten in seiner Bewohntheit und seinem Umfeld gelangen. Aber da es hier außer dem kleinen Einführungs-Voice-Over keinen programmatischen Text gibt, zu dem es betont kontrapunktierend gelesen werden oder sich verhalten müsste, kann man es in großer Freiheit unbehelligt genießen.
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