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Berlinale 2007 #7, vorab: Nachmittag

Berlinale 2007 #7, vorab: Nachmittag
BRD 2007, Angela Schanelec, 97 Minuten

Nachmittag ist der erste richtig große Film, den ich diesjahr im Berlinale-Programm sehe, ein ästhetisch hochkomplexes Meister-Werk im Eigensinn des Wortes, d.h. die Schanelec kann das einfach, es wirkt nicht bemüht, ganz viel sein zu wollen, und macht dennoch ganz viel, da scheint weniger Intention, besonders abgehobene Kunst produzieren zu wollen, dahinter zu stehen, sondern einfach tiefstes Fortsein in einer ganz speziellen eigenen Welt künstlerischen Denkens, aus der ein Film wie Nachmittag einfach logisch und unforciert folgen muss, diese unglaublich Vieles produzierende faltenreiche Anordnung von ästhetischen Ebenen, die mich ausnahmsweise für die Dauer von anderthalb Stunden doch wieder mit dem sonst letzterzeit mir oft so auf die Nerven fallenden Genre des Autorenkunstkinos versöhnt (was ich mir zuerst nur mit einem Vorziehen der Nahaufnahme gegenüber der öden panasiatischen Totale erkläre). Erst einmal, wie der Film auf der Oberfläche zu einer hoch wirkungsvollen Erfahrungs-Ästhetik gerät, von sommerlicher Sonntagsnachmittagsmattigkeit, Müdigkeit, das Zeitempfinden löst sich auf, mit jeder neuen Einstellung ist das Vorhergehende sofort wieder vergessen und das Nachfolgende ohne Interesse, es gibt stets nur ein Jetzt und keine Einbindung in ein Vorher und Nachher, das Jetzt wird isoliert und die Zeit weichgekocht, die Aufmerksamkeit zersplittert schizophren. Auf der ‘erzählerischen’ Ebene dann die einerseits bei Schanelec erwartbare Hyper-Enigmatisierung der Verbindungen und Zusammenhänge zwischen Figuren und Geschehen, die bei etwas wie Plätze in Städten ja noch als gezielte Bewahrung eines eben filmisch nicht unverfälscht und daher am besten gar nicht aufschlüsselbaren Geheimnisses der Realität stehen mag; hier jedoch hintertrieben durch unorganisch sich einschneidende Einstreuungen von ganz und gar plakativ dramatischen und melodramatischen Momenten (die Selbstmordversuche, Mutter-Sohn-Dialoge), die ein Narrativ, Tschechows als Vorlage genannte “Möwe” wohl, überaus irritierend behaupten; hintertrieben wiederum durch die hanebüchenen, abgehobenen Literaten-Texte, die den Figuren dabei in den Mund gelegt (vielleicht sogar von ihnen einfach aus dem Off abgelesen) werden und weder zu Realitäts-Geheimnis, noch zum Narrativ eine freundschaftliche Beziehung entwickeln. Unabhängig von den Texten selbst battlen auf der Ton-Ebene die Sprechweisen miteinander, treten ein ‘natürliches’ uriges Sprechen des alten Mannes (Großvater? Bruder? Ex-Lover?), das enthobene bis euphorische / hysterische Säuseln der Schanelec, das leere Dahersagen des Sohnes, in einer musikalischen Partitur angeordnet gegeneinander an. Auf der konkreten Bild-Ebene dagegen stehen Dinge und Menschen ganz befreit von jeder Bedeutung nur für sich da, werden einfach so gezeigt, nicht einmal mehr, um Authentizität zu simulieren (denn natürlich ist ein Gesicht, das in Nahaufnahme gezeigt wird, ein Tisch, der im Bildvordergrund abgeräumt wird, für sich, als Gegenstand, bazinisch authentisch) oder real zu sein, sondern um nur noch zu sein; dann doch noch die beiden kunstvollen Panoramen, Bildkompositionen am Anfang und am Ende, die Horizontale und Symmetrie im statischen Theater zuerst und die Horizontale und Asymmetrie der Baum-Natur und das kraftvolle Fließen des Sees am Schluss …

Tuesday January 30, 2007

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