Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
Neues Kino
Mem- & Internetkunst
Altes Kino
Film & Fernsehen
Titel A-Z
Aktuelles TV-Programm
Die Meriten von "Family Guy", mit einem Exkurs zur Gestrigkeit der "Simpsons" (14)
Gerrit Jessen, jörn Hendrik Ast, Christian, ...
Wieder Jeremy Irons und Drachen (5)
tester, tester, rrho, ...
Vortrag: Das egoistische Mem. Die Kultur der Internet-Meme (10)
Christian, Christian, Lena Waider, ...
Für alle von mir verfassten Texte auf dieser Seite gilt folgende Lizenz:
[hier war mal ein Amazon.de-Affiliate-Banner, heute aber nicht mehr; frühere Amazon.de-Affiliate-Links im Blog sind nun nur noch unaffiliierte Amazon.de-Links]
(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)
Men at Work / Kargaran mashghool-e karand
Iran 2006, Mani Haghighi, 75 Minuten.
Ein paar Vertreter der iranischen Middle Class fahren in einer Gebirgslandschaft an einem recht untypisch aus der Landschaft, an einer Klippe, ganz phallisch herausragenden Stein vorbei und sehen sich dazu angetrieben, dieses merkwürdige Ding näher zu begutachten und idealerweise herunter in den im Tal liegenden Teich zu stoßen. Dumm nur, dass das Ding einfach nicht umkippen oder locker werden will. Sie versuchen alles Mögliche, schleppen bald Werkzeug an, bald kommen weitere Vorbeifahrer und gesellen sich hinzu, doch es mag einfach nix werden; und parallel dazu wickelt der Film ihre vergangenen gemeinsamen Lebens- und Beziehungsgeschichten auf.
Das Ganze wurde im Forumsheft als Parabel auf die politische Situation im Iran und die Rolle des Bürgertums darin oder so ähnlich angekündigt, bleibt aber alles in allem so offen (und auch der Regisseur besteht im Publikumsgespräch danach auf dieser Offenheit), dass man es auch z.B. als Kritik an männlicher Sturheit, männlichem Imponiergehabe (gegenüber den ein zwei, übrigens recht emanzipierten, Frauen, die auch dabei sind) oder sonstwas lesen kann. Aber er ist durchaus in sich amüsant genug, um ihn auch ohne einen erhabenen Interpretationsansatz ganz nett zu finden. Sehr schön übrigens das Ende, in dem sich ein im Hintergrund laufender Radiobericht über ein Fußballspiel, samt Verweis auf die diesjährige Fußball-WM in Deutschland, zu einer recht unverfrohrenen direkten Ansprache an das Filmpublikum samt Kommentar über mögliche Rezeptionsweisen des eben präsentierten Werkes entwickelt.
Verglichen mit dem anderen iranischen Film, den ich hier sah, jedenfalls ganz unterhaltsam.
Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen.