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Berlinale 2006 #12 / Strange Circus

Strange Circus / Kimyo na sakasu
Japan 2005, Sono Sion, 108 Minuten.

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Beim iranischen Film saßen in der Reihe hinter mir ein paar Leute, die wohl irgendwas zu entscheiden hatten und sich über “Strange Circus“ mokierten; dass dieser Film unter keinen Umständen irgendeinen Preis gewinnen dürfe (gibt’s überhaupt Preise für Forumsfilme?), wenn, dann wäre das ein unfasslicher Affront.

Yeah, machen wir doch mal einen lustigen, bunten Spaßhorrorfilm zum Thema Kindesmissbrauch und den resultierenden Traumata, scheint Sono Sion sich gedacht zu haben. Tatsächlich, herausgekommen ist ein unterhaltsames Splattertrash-Arthaus-Filmchen, dass nicht zögert, sein Thema rücksichtslos bis ins Letzte für tolle Effekte auszuschlachten, außerordentlich geschmacklos zwar, aber auch derart albern, dass sich ethische Bedenken einigermaßen runterwürgen lassen: Dann kann man sich an dem virtuosen Bilderreigen prächtig erfreuen.

Am stärksten ist der Film im ersten Teil, als die Anfangs-Version der verdrängten Geschichte erzählt wird, eingefangen in einer wunderschön gekünstelten, vulgärpsycholoanalytischen Traumwelt in grellsten Farben und derbsten Inhalten. Später wird er etwas entspannter (nicht jedoch in der grenzenlos geilen Innenausstattung des Büros der verrückten Schriftstellerin), springt aber immer noch oft genug, vor allem in seinen wahren oder falschen Rückblenden, in einen soliden Überdrehtheitsmodus zurück, Langeweile kommt jedenfalls nicht auf (und dabei kam ich total übermüdet in die Vorstellung), und auch der eine oder andere Ekeleffekt keimt immer mal wieder auf, besonders schön etwa bei einer Body-Modification-Selbstfindungsgruppe. Zum Ende dreht er nochmal richtig auf, und zum hysterischen Gelächter einer Hauptfigur werden Körperteile abgeschnitten, was das Zeug hält. Der Wahn des Films ist freilich immer berechnet und stets offen auf Virtuositäts- und Zuschauer-Beeindruckungs-Effekt angelegt, aber irgendwie darin auch wieder so unerhört schamlos, dass es nicht weiter stört.

Nichts an diesem Film hat Tiefe, er ist ethisch bestenfalls fragwürdig, exploitativ, durchkalkuliert, aber wenn einen das alles nicht stört, ist er one hell of a ride.

Monday February 13, 2006

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Kommentare

  1. tillmann / 14. February 2006, 13:58 Uhr

    die Reihe hinter mir sass der Organisator eines Berliner B-Festivals, der nach ca. 20 Minuten mit den Worten, “ich kann mit diese Kunstkacke nicht mehr ansehen”, den Saal verlassen hatte…

  2. Christian / 14. February 2006, 14:23 Uhr

    tillmann: Ich sag ja, Splattertrash-Arthaus ;-)

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