Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Das Topic ist natürlich (vielleicht (evtl. (möglicherweise (wer weiß (könnte ja sein (ist nicht auszuschließen)))))) nur wildeste Spekulation, ich will ja nicht auf BILD-Niveau potentiell unwahre Geschichten über das Privatleben Prominenter verbreiten!
Eben im Kino Arsenal Erich von Stroheims ganz großartigen “Greed” (1924) geschaut.
Im kleinen Saal des Arsenals gibt es genau einen perfekten Sitzplatz, zweite Reihe in der Mitte (die Mitte der ersten Reihe ist stuhlfrei gelassen), und wer hatte den, als ich eintrat, ihn mir zu sichern, gerade okkupiert und zwang mich so, den Nebenplatz einzunehmen? Ein Mensch, der verdächtig genauso aussah und klang wie Hanns Zischler (wenn meine Wahrnehmung, und auch die Anderer im Saal, über die ich meine Feststellung im Nachhinein nochmal absicherte, mich nicht völlig täuscht), der doch gerade erst als bösartiger Vermieter in “Die fetten Jahre sind vorbei” einen Gastauftritt hatte (und ansonsten bspw. auch in so netten Sachen wie “23” – als Karl Kochs Vater – und Godards “Allemagne 90 neuf zéro” mitspielt)!
Das hätte ja keiner weiteren Beachtung bedurft, nur: So eine Stummfilmvorführung im Arsenal ist gemeinhin stumm. Es sei denn, Eunice Martins o.ä. spielt Klavier, aber das passiert nur in vergleichsweise wenigen Fällen. Also hört man jeden verbleibenden Laut recht, nun: laut, vor allem den Nebenmann. Und der Herr Vielleicht-Zischler ließ es sich nicht nehmen, den ganzen Film durchgehend in seiner tiefen Stimme zwar nicht allzu laut, für mich aber dennoch deutlich hörbar murmelnd zu kommentieren. Kaum ein Zwischentitel verging, ohne dass er ihn seiner Begleitung vorlas. Oft ließ er Begeisterungsäußerungen ab. Ist ja auch zumindest am Anfang ein ausgesprochen humorvoller Film (später wird er dann ausgesprochen düster). Gleich zu Beginn entwich seiner Magengegend auch ein deutlich hörbares Gurgeln, er hatte wohl noch zu verdauen. Als der Film ernsthaftere Töne anschlug, zum Finale hin, gestikulierte er wegwerfend mit seiner Hand zur Leinwand und ließ seinem Mund ein “Großartig!” entweichen.
Ich finde, der Herr Vielleicht-Zischler, als (vielleicht) bekannter deutscher Schauspieler, sollte in einem Saal voller Filmwissenschaftsstudenten eine etwas bessere Vorbildsfunktion bezüglich des disziplinierten Verhaltens eines Stummfilmzuschauers einüben. Aber schön, dass ihm der Film ebenfalls gefallen hat.
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So und nun freue ich mich noch auf deinen Beitrag zur Coppi-Demo (hoffentlich mit vielen Bildern) und der dazugehörigen TV-Berichterstattung.