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Entartete Kunst: Fansubs

Ich empfehle einen Ausflug rüber ins Affenheimtheater zu einem anderthalb Monate alten Blogeintrag, darin, per YouTube eingebunden: Paul Johnson, der sich auch “Otaking” nennt, klagt in einem überlangen Video-Rant die Kultur der “Fansubs” an, Fan-selbstgebastelter Untertitelungen (und davon sich ableitende weitergehende Text-im-Bild-Übungen) für Animes.

Ihn stört, dass diese ein merkliches Eigenleben entwickelt haben sollen. Die ursprünglichen Kunstwerke würden durch Spielfreude und Obsessionen ihrer unwürdigen Konsumenten zersetzt. Der wahre Übersetzerkodex, untermauert durch die “so und nicht anders hat man ein Kunstwerk zu übertragen”-Sätze irgendwelcher Übersetzungstheorie-Autoritäten, die er in scholastischer Tradition anführt, verlange Unsichtbarkeit und Irritationsfreiheit jeder Untertitelung. Dem “Professionalismus” und der “Erwachsenheit” kommerzieller Übersetzungsarbeit würden die Fansubber aber inzwischen ästhetischen Spielwahn (bunt! bewegt! animiert! fünf Textfelder gleichzeitig im Bild, die sich drehen und blinken und …!) und nerdisch-besessene Exaktheit (kulturell eigentümliche Ausdrucksweisen wortwörtlich übernehmen, anstatt das Fremde in die Normen der eigenen Kultur einzuparaphrasieren; Begriffe durch Fußnoten ausdefinieren, statt sie mit Ähnlichkeit zu übersetzen; Verwendung von Animes als Japan-Unterricht) entgegen setzen, so die Integrität des Kunstwerks verletzen und/oder die eigentlich von ihm verlangten Rezeptionsweisen pervertieren. Am Ende steht ein hypermediales Werk, das nonlinear konsumiert werden muss, um draus schlau zu werden, und das nicht mehr nur einem ursprünglichen Autorenteam, sondern auch seinen Rezipienten gehört, und das findet er verabscheuungswürdig.

Das Tolle dabei ist, dass er zur argumentativen Untermauerung ein breites, bestaunenswertes, ästhetisch sehr stimulierendes Arsenal dieser böse-bösesten Fansubbereien zeigt; sogar noch analytisch korrekt deren Formen zur Demonstration ihrer vermeintlichen Bösartigkeit in andere filmhistorische Welten überaus inspirierend statt abschreckend weiterspielt; und damit letztendlich eigentlich nur sehr ausführlich nachweist, was für ein wunderhübsches Stückchen Kultur er da verdammt.

Wednesday July 9, 2008

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Kommentare

  1. lukas / 13. July 2008, 14:37 Uhr

    ganz Unrecht hat er aber trotz allem nicht. Ich hab mir vor Jahren Ghost in the Shell 2: Innocence mit solchen fußnotenintensiven Fansubs angesehen und es war eine einzige Qual…

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