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FaF-Sneak: "Control", Postpunkdepri

FaF-Sneak_Preview von letztem Montag: Control
UK/USA/Australien/Japan 2007, Anton Corbijn, 2 Stunden

Stylisher Biopic über den suizidären Frontman Ian Curtis der britischen “Post-Punk”-(Wikipedia)-Band Joy Division.

I. Analytisch

Ist in seinen Story-Koordinaten für den Nicht-Fan eigentlich nicht allzu aufregend: Ist man ungewillt, sich einen zynischen Spaß aus dem Elend eines Menschen zu machen, geraten zwei Stunden Leben und Leiden des fortwährend zwischen Depression, epileptischen Anfällen, innerer Zerrissenheit und einfach generellem psychischen und physischem Unwohlsein hin und her pendelnden Ian Curtis (imitiert von Schauspieler Sam Riley) als Plot ziemlich öde.

Dass die Figur zwischen ihren häufigen Downs als romantisches Sensibelchen strahlen darf, das andächtig aus dem Fenster stierend Wordsworth-Gedichte rezitiert, wenn es nicht gerade aus tiefstem inneren Taumel eigene Liedzeilen dichtet, rettet auch nicht viel. Irgendwo gibt es eine Grenze für die ästhetische Attraktivität inneren Elends des bürgerlichen Künstlersubjekts.

Das ist vielleicht aber noch das analytisch Interessanteste: Wie die zerstörerische Gefangenheit einer vermeintlich postbürgerlichen Ikone in den engen Wänden der Kleinbürgerlichkeit skizziert wird, ein Beamtenjob tagsüber und eine durch Monogamiezwang verkorkste Ehe.

II. Ästhetisch

Vor allem Anderen dennoch genießbar macht den Film aber sehr wohl die Schönheit der stilistisch dichten Rundumgestaltung: eine lakonische und elliptische Erzählanordnung, die sich von der Sorge um die Hauptfigur emanzipiert; ein Sich-Suhlen in wohlproportioniert komponierten und hübsch ausgefüllten Schwarzweiß-Kunstfilm-Bildern; eine themenbedingt exzellente musikalische Auswahl (die sich Ausflüge bis zu “Autobahn” von “Kraftwerk” erlaubt, wenn’s darum geht, einen Europaausflug zu betiteln).

Auch die Schauspielerschaft gestaltet ihre Präsenzen höchst genussvoll, allen voran Samantha Morton als zweiter Hauptfigur, der Gattin von Curtis. Zwei Sneak Previews zuvor war sie in The Golden Age noch die fiese, souveräne Maria Stuart, hier nun gelingt ihr mit für diese Figurenzuschreibung erstaunlicher psychologischer Komplexität das Porträt eines Naivchens. Die Nebendarstellerriege glänzt ebenso mit ansehnlichen Gestalten (Craig Parkinson als bluten müssender Impresario Tony Wilson, Harry Treadaway als SA-Imitator mit der Bösartigkeits-Präsenz eines braven Schwiegersohns, Toby Kebbell als Band-Manager Rob Gretton in abgemagerter Big-Lebowski-Variation; erwähnt sei auch noch ein sehr irritierender komischer Gastauftritt von Herbert Grönemeyer als Epilepsie-Doktor).

Ausnahme ist hier Alexandra Maria Lara, deren Auftritte als außereheliche Affäre von Curtis derart albern und flach geraten (bei critic.de werden ihre Dialogszenen von Birte Lüdeking angemessen beschrieben mit “rosamunde-pilchert es”), dass man sich fragt, ob ein Schlecht-Rüberkommen der Figur beabsichtigt war (der Film basiert schließlich auf den Memoiren von Curtis’ solcherart betrogener Ehefrau, die auch Ko-Produzentin war).

Friday January 11, 2008

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