Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
Neues Kino
Mem- & Internetkunst
Altes Kino
Film & Fernsehen
Titel A-Z
Aktuelles TV-Programm
Die Meriten von "Family Guy", mit einem Exkurs zur Gestrigkeit der "Simpsons" (14)
Gerrit Jessen, jörn Hendrik Ast, Christian, ...
Wieder Jeremy Irons und Drachen (5)
tester, tester, rrho, ...
Vortrag: Das egoistische Mem. Die Kultur der Internet-Meme (10)
Christian, Christian, Lena Waider, ...
Für alle von mir verfassten Texte auf dieser Seite gilt folgende Lizenz:
[hier war mal ein Amazon.de-Affiliate-Banner, heute aber nicht mehr; frühere Amazon.de-Affiliate-Links im Blog sind nun nur noch unaffiliierte Amazon.de-Links]
(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)
FaF-Sneak-Preview: Death at a Funeral / Sterben für Anfänger
UK/BRD/USA 2007, Frank Oz, 90 Minuten
Frank Oz’ neue Komödie handelt von einer bürgerlichen Beerdigung mit Hindernissen. Sie ist ein fades Trauerspiel ohne Witz.
Zu Anfang wollte ich mir noch einreden, Death at a Funeral sei aus Vorsicht und Respekt vor seinem Gegenstand so übermäßig zahm in den Pointen. Im weiteren Verlauf ist ein Bemühen, respektlos und ungezügelt erscheinen zu wollen, durchaus abzulesen. Leider bleibt dieses Bemühen genau das: ein Bemühen.
Die Vorstellungen des Komischen, nach denen die Pointen konstruiert sind, sind so altbacken und kleinbürgerlich wie mutlos. Haha, ein Mann unter Drogeneinfluss, er benimmt sich verrückt und läuft nackt auf einem Dach herum. Haha, ein deplaziert wirkender Kleinwüchsiger, und er ist auch noch schwul. Man kann komisch und politically incorrect gegenüber dem Alternativen sein, aber dann muss man schon mehr auffahren als nur die bloße Behauptung, dass der, der von der Norm abweiche, per definitionem durch sein Abweichen komisch sei.
Leider hat der Humor von Death at a Funeral rundum nur diesen einen Charakter: den einer Behauptung von Komik. Gehobene Lustigkeits-Musik umspielt das Geschehen als Äquivalent der Sitcom-Lachereinspielung, die bescheid gibt, wo gelacht werden soll. Kein Witz, der nicht altbekannt und in restloser Pointen-Vorhersehbarkeit ablaufen würde und sich gerade dadurch laut tönend als witzig gemeint hinstellt.
Selbst das wäre gegebenfalls zu verzeihen: Auch die amerikanische Gross-out-Komödie erfindet mitunter die Pointen nicht gerade neu, zieht ihre komische Kraft dann aber aus der Übersteigerung des Altbewährten in neue Dimensionen des Infantilen. Doch hierin bleibt Death at a Funeral einfach zu sauber und gezügelt. Fäkalhumor gestattet er sich nur als wirkungsästhetisch harmlos gestaltetes Stellvertreter-Zeichen für ein Auftreten von Fäkalhumor (damit man wieder weiß: ah, hier muss ich lachen, wie ich bei Fäkalhumor lachen würde), ohne den befreienden Schritt ins Suhlen im Ekligen und Perversen tatsächlich zu wagen.
Schade.
“Death at a Funeral”/“Sterben für Anfänger” kommt am 19. Juli in die deutschen Kinos.
Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen.