Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Berlinale 2007 #35: The Bubble / Ha-Buah
Israel 2006, Eytan Fox, 115 Minuten
Der Film mit der schwulen Liebesbeziehung zwischen einem Israeli und einem Palästinenser. Die “Bubble”, die Blase des Titels, ist der reality-disconnected (so behauptet der Film mehr oder weniger) Raum queerer, unbeschwerter junger Israelis, die einen naiven Rave gegen den Krieg organisieren, mit Time-Out-Redakteuren rumalbern, Ecstasy-Pillen schlucken und es sich einfach generell in der Konsumkultur zwischen Militärdienst und Selbstmordattentaten gut gehen lassen.
Die Porträtierung dieser Bubble ist gar nicht so uninteressant in dem vermeintlichen Einblick, den sie in hippe queere Kultur in Israel präsentiert, und weitaus attraktiver als die wohl “realere”? Sand- und Gewaltverhaftung der Welt, aus der der palästinensische Freund kommt und in die es ihn immer wieder mehr oder weniger unfreiwillig zurückzieht, wobei man auch dieser Porträtierungsseite zugute halten muss, dass sie ein recht solide bürgerlich wirkendes palästinensisches Milieu konstruiert, anstatt in Flüchtlingslagerelendsromantik zu schwelgen.
Die Schwächen des Films liegen vor allem in den Berührungsbereichen der beiden Welten; vor allem das dubiose, mystifizierte Pathos-Ende im die Liebenden vereinigenden Selbstmordattentats-Slo-Mo-Lichtgehauf, das einen terroristischen Akt psychologisch-dramaturgisch verkehrt zur selbsgenügsamen Persönlichtragödie ausmotiviert.
Dafür gibt’s allerdings mit Alon Friedman als “Yelli” im Figuren- und Darstellerensemble eine beeindruckende Steve-Carell-Kopie, die den Erträglichkeitsgrad um Einiges in die Höhe treibt.
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