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Der letzte Kuss

The Last Kiss / Der letzte Kuss
USA 2006, Tony Goldwyn, 115 Minuten.

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Wie klingt das Selbstmitleidslied von Endzwanzigern der gehoben bürgerlichen US-Mittelklasse auf dem Weg zum baldigen Eheleben? Keine Frage, die cine:plom allzusehr in unruhigen Nächten drangsaliert. Und dazu scheint auch kein Anlass zu bestehen, in Anbetracht der Plattitüden und Banalitäten und Erbärmlichkeiten, mit denen The Last Kiss die Antwort ausfüllt. In Unkenntnis der hier amerikanisierten italienischen Filmhitvorlage, L’ultimo bacio, schiebe ich die Schuld nebem dem subject matter einfach mal Drehbuchautor Paul Haggis zu, der ja bereits mit Crash seine eigentümlichen Ideen über das soziale Miteinander von Menschen mit Mut zum albernen Dumpfsinn ausbreitete.

The Last Kiss ist dagegen allerdings eher fade und leider alles in allem nicht blöd genug, um erträglich zu werden. Er nimmt sich zwar in all seiner Einfältigkeit grundlegend ernst, anstelle des belustigend pompösen Bedeutsamkeitsgestus von Crash überwiegt hier jedoch ein sehr mildes Gehabe vorgetäuschten Sich-locker-Nehmens und harmlos-reflektionsärmster Selbstironie, das nach oben hin nie die Treppe zur Cleverness bezwingt, aber wenigstens nach unten hin einige Male auf mild amüsante Weise ins Infantile abrutscht: etwa wenn Hauptdarsteller Zach Braff auf die Anregung seiner Verlobten, doch das heraus zu lassen, was ihn im Innersten quäle, kräftig furzt, oder ihm später im Beziehungsstreit nach Ausgehen seines Vokabulars selbiges sich auf das bloße wiederholte weinerliche Ausrufen ihres Namens reduziert. Doch solche Entgleisungen sind dünn gesäht, so dass der redeeming value sich größtenteils auf die Freude an plumpesten Product Placements — die bilddominierenden iMacs sind allerdings auch ansehnlicher als die Hauptdarsteller — sowie einem kleinen Gastauftritt von Harold Ramis, dem Dr. Egon Spengler aus den Ghostbusters, beschränkt.

‘The Last Kiss’ / ‘Der letzte Kuss’ kommt am 16. November in die deutschen Kinos.

Tuesday November 7, 2006

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