Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Na Mus / Die Ehre
Armenien/UdSSR 1926, Amo Bek-Nazaryan, 85 Minuten in einer Arte-TV-Fassung, imdb.
Im Grunde banale Moralgeschichte über Eifersucht und den Fanatismus verletzten männlichen Ehrgefühls. Aufgelöst immerhin in einstweilen recht grobianische Bilder, mit Momenten von draufgehaltener Grausamkeit und russischem Ende (d.h. über alle Maßen tragisch). Formal konventionell, kaum der Rede wert. Die Explosionen sowjetischer Stummfilmavantgarden haben sich anderswo niedergeschlagen. Bemerkenswert ist das Werk weniger als ein weiterer Stummfilm aus einer Sowjetrepublik denn überhaupt als ein Stummfilm aus Armenien, das ja auch damals wohl nicht grad Hollywood war.
So bekommt man immerhin einige historische Kleidertexturen, Hausfassaden, Gesichter der immer wieder ziemlich unterbutterten armenischen Kultur zu sehen, deren Bewahrung auf Zelluloid allein einen Wert hat, auch wenn so manche folkloristische Tanzeinlage dann doch etwas arg völkerkundlich vorgeführt wirkt. (Immerhin, das Personal scheint tatsächlich ziemlich armenisch gewesen zu sein, so dass zumindest ein übliches “wir zeigen daheim in Moskau mal, was für exotische Völker wir so an unseren Rändern sozialistisch zivilisieren wollen” nicht aus allen Lettern schreit.) plomlompom hat ja dank Paradschanows über vierzig Jahre später entstandenem “Sajat Nova: Die Farbe des Granatapfels“ einen leichten Armenien-Fimmel, insofern war “Namus” jedenfalls fürs Einmal-Angucken durchaus erträglich.
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