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Meet the Parents / Meine Braut, ihr Vater und ich

Meet the Parents / Meine Braut, ihr Vater und ich
USA 2000, Jay Roach, 103 Minuten

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Ein wenig mehr hätte ich mir nachträglich schon gewünscht von einer Komödie mit gleich doppelter Frat-Pack-Beteiligung in Form von Ben Stiller und Owen Wilson (granted, Wilsons Rolle ist mehr ausgedehnter Gastauftritt als tragendes Element), kunstvoll übersteigerten Wahnwitz wie Zoolander (2001) darf man hier aber noch nicht erwarten. Meet the Parents dümpelt in großen Teilen noch eher unambitioniert zwischen harmloserem puritanischen Gross-out-Humor und einer sich dann doch etwas zu ernstnehmenden Sentimental-Story hin und her, um so etwas unorganisch mal die eine, dann wieder die andere Hälfte des anvisierten date-flick-Publikums zufrieden zu stellen.

Der Großteil der Komik spielt sich auf einfachem Formelniveau ab, in dem sich alte Pointen weit riechen lassen und die Gelegenheit, eine neue Pointe aus der Transzendierung der erwarteten alten zu ziehen, verpasst wird. Paradebeispiel hierfür wohl der beim Flug verlorengegangene, dann vermeintlich retournierte Koffer von Ben Stiller, in dem sich, wie anzukündigen Stiller nicht müde wird, das Geschenk an seine Geliebte befinden soll, das alles ausdrücke, was sie ihm bedeute. Natürlich kommt er nicht noch einmal dazu, in den (wir wissen es schon, verwechselten) Koffer hineinzuschauen, ehe der gefährliche Vater (Robert de Niro) der Geliebten einen eigenen Blick hinein wirft. Dass der Film dann extra noch einmal zeigen muss, was ach so Schlimmes in dem Koffer liegt, das war mir eine Enttäuschung; es wäre schöner gewesen, wenn er es als empörenden MacGuffin belassen hatte. Nur selten zieht Meet the Parents aus seinen Plumpheiten erfolgreich Kapital, etwa in der Penetranz, mit der der eindeutig ausgeprochene Nachname von Ben Stillers Figur, Focker, mit kindischer Freude immer und immer wieder in Verbalattacken auf ihn eingewoben wird.

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Das Doppelpack Meet the Parents und die Fortsetzung Meet the Fockers.
Seine interessantesten Stärken hat Meet the Parents allerdings in den Momenten, wo er es sich gestattet, Milieu-Groteske zu sein. Hier findet er dann auch, von der Sprache bis in Kleidung und Inneneinrichtung, zu bösartigen Feinheiten in der Karikatur des Lebensstils eines gehobenen Ostküsten-Bürgertums, die ihn in die Nähe der besseren (und in jeder Hinsicht mutigeren) späteren Frat-Pack-Romantic-Comedy The Wedding Crashers (2005) tragen, die durch Vergleichbares zu glänzen weiß. Schließlich verweist auch die sehr solide ausgefüllte komische Präsenz von Frat-Pack-Pol Owen Wilson als überperfektem Beinahe-Schwiegersohn und Jesus-spirituellem Wertpapierhändler, der sein Gleichgewicht zur Karriere in der privaten christlichen Edel-Tischlerei für Freunde und Nachbarn findet, auf anklopfende Potentiale, die sich noch gut entwickeln sollten.

Tuesday June 12, 2007

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Kommentare

  1. Lukas / 12. June 2007, 19:27 Uhr

    Von wegen grotesker Millieustudie kann ich Dir den Nachfolger “Meet the Fockers” empfehlen, mit Dustin Hoffman und Barbara Streisand als exaltiertes Gegenkulturpärchen (er Hausmann, sie Sexualtherapeutin). Ganz allgemein orientiert sich der auch stärker an Zoolander und Konsorten, ohne allerdings auch nur annähernd dessen Brillanz zu erreichen. Mir hat jedoch der in gewisser Weise wertkonservative “Meet the Parents” besser und insgesamt auch und gerade in seiner soliden Formelhaftigkeit ausgesprochen gut gefallen.

  2. Christian / 12. June 2007, 19:55 Uhr

    Lukas: Ja, die Frage schwebte mir auch genre-historisch ein bisschen im Kopf, ob “Meet the Fockers” dann nicht schon etwas mehr den Filmen entsprechen müsste, die danach kamen. Deine Beschreibung hört sich interessant an, werd ihn mir anschauen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

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