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Berlinale 2007 #24: Takva / Gottesfurcht

Berlinale 2007 #24: Takva / A Man’s Fear of God / Gottesfurcht
Türkei/BRD 2006, Özer Kiziltan, 96 min

Gut gemachter psychologischer Religionshorrorfilm der islamischen Welt, bei dem ich nicht sicher bin, ob man ihn selbst islamisch oder atheistisch nennen kann. Ein allahfürchtiger Mann wird von einem Moslem-Orden zu ihrem finanziellen Kontaktmann mit der weltlichen Sphäre ernannt und sieht sich bald zwischen den innerlichen Anforderungen eines korantreuen Lebens und seiner Funktion als weltlicher Repräsentant und Geschäftsmann seelisch zerrieben, glaubt sich unvermeidlich von irdischen, sündhaften Reizen verführt und vom rechten Weg abgetrieben, verloren, und verfällt dem Wahn.

Takva steigert sich von einem harmlosen, fast schon komischen Ausgangspunkt (bei Lektüre der Handlungszusammenfassung nahm ich zuerst eine Komödie an) ganz langsam mittels wachsenden Alptraumsequenzen, psychoakustischem Tonspur-Rumoren sowie der zunehmend verzweifelteren, kaputteren Fratze des Hauptdarstellers zu einem intensiv durchinszenierten Verstörungsgrusel à la Polanski (wenn auch etwas lauter und ungeduldiger, bei weitem nicht so subtil-schleichend-hinterhältig gestaltet).

Ganz aus der Subjektiven des Gläubigen erzählt, eignet sich Takva in seiner nach-spürenden Erzählweise keine äußerlich herausgestellt überlegene ungläubige Position an, andererseits assoziiert das Gezeigte natürlich die Bruderschaft als auch weltlich finanziell aktive und darin nicht allzu heilige Macht, den strengen Islamglauben dagegen philosophisch als potentiellen Weg in selbstzerstörerischen Wahn. Religiöses Erleben wird zudem auf verdächtige Weise als sinnlich in eine filmische Form übertragbar gehandelt, die kollektiven Bet- und Gesangsszenen als beeindruckendes Musik- und Bewegungscrescendo inszeniert, wie das Delirium eines Rockkonzertes, in seiner Wirkung und Lautstärke nicht unweit dem Exzess der von mir beschwärmten kultischen Bollywood-Tanzsequenz aus Don am Vortag.

Tuesday February 13, 2007

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