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Meme mal wieder

Lange nix mehr über Meme geschrieben (nichtsdestotrotz viel drüber nachgegrübelt), jetzt diesen hübschen Podcast des Futuristen-Blogs The Speculist angehört; dort wird ein allgemeiner Dawkins’scher Mem-Begriff diskutiert, Zielvorgabe die Frage nach der Erzeugung oder dem Verstärken guter Meme und dem Loswerden schlechter Meme (dabei vor allem natürlich futuristische Meme wie z.B., dass das Altern eine medizinisch heilbare Krankheit sei), aber auch viel drüber gegrübelt, was Meme denn nun eigentlich konkret erfolgreich macht, Thesen: dass sie nützlich erscheinen oder ein moralisch gutes Gefühl hinterlassen.

Internet-Meme allerdings scheinen mir meist etwas anders zu funktionieren, mehr wie — als klassische Mem-Beispiele — Witze oder Liedmelodien. Merkmale, über die sich Internet-Meme besonders gut durchzuschlagen scheinen:

- irgendeine Attraktivität von Formen, Bewegungen, Klängen (Niedlichkeit als gutes Beispiel? und: kann Erotik zur Tauglichkeit eines Mems beitragen?)

- hohe und rapide Rekombinierbarkeit (das unterscheidet die Memwelt der Postmoderne und des Internets von früheren Memwelten?)

Internet-Meme arbeiten mit Reizformen, die meist weitaus tiefer liegen als so verhältnismäßig abstrakt-hohe Konzepte wie Geschichtenerzählen, Plausibilität, Nützlichkeit; mehr noch, sie unterlaufen sie. Eben deshalb lassen sich Internet-Meme auch so schlecht z.B. politisch kooptieren. Klar, man kann ein Bild von Obama oder McCain und damit vielleicht auch ihre Star-Power so sehr gut verbreiten. Aber eine politische Bedeutung sehr viel schlechter.

Weltanschauliche Formen können durchaus irgendwie in Internet-Memen auftauchen. Aber man schaue sich nur die diversen 4chan-Meme an: Rassismus und Sexismus scheinen hier auf den ersten Blick mit die populärsten Elemente zu sein. Doch man würde es sich wohl zu leicht machen, sowohl, wenn man das Ganze als direkte Abbildung der politischen Positionen der Nutzerschaft nehmen würde, als auch, wenn man jedem “nigger, lol” oder “rape, lol” eine eigentlich antirassistisch oder antisexistisch gemeinte Satire unterstellen würde. Kann man über einen Judenwitz lachen, ohne ein Antisemit zu sein? Kann man als Nicht-Antisemit über einen Judenwitz lachen, ohne das irgendwie als ironische anti-antisemitische Überaffirmation oder so elaboriert ideologisch umzugemeinden?

Vielleicht funktionieren Internet-Meme einfach postideologisch, postweltanschaulich. Ein subjektives Bewusstsein der Welt ist nicht mehr ihr Agent, sondern etwas Anderes, das auf anderen Ebenen der menschlichen Intelligenz herumspielt.

Die Menschheit hat mindestens seit Jahrhunderttausenden Ideen, Konzepte, Bilder ausgetauscht und so Meme verbreitet. Mit der Schriftkultur kamen über neue Verschaltbarkeiten, Reichweiten und Geschwindigkeiten für Meme ergo neue Intelligenzformen hinzu. Und vielleicht sehen wir so nun mit der Internetkultur wieder neue Intelligenzformen entstehen, die wir nur noch nicht so richtig verstehen?

Tuesday September 23, 2008

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