Notizen zu kulturellen Bespaßungen der Neuzeit von
Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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So langsam merk ich, wo das Ganze hinführt. Ich dachte, die audiovisuelle Form sei tot. Aber eigentlich ist sie das nicht. Es gibt Strukturen, da lebt und atmet der audiovisuelle Prozess so frisch wie schon lange nicht mehr. Sie passen kaum auf die Leinwände der Filmfestivals und Multiplexe, auch wenn es Ausnahmen geben mag. Das Fernsehen ist ihnen ein ganz bescheidenes Maß näher, und plötzlich verstehe ich auch, warum mir mein Fernsehprogrammsblog Spaß macht, obwohl ich kaum eine Ausstrahlung in ihrem Sendekontext guten Gewissens empfehlen kann. Serielle Strukturen sind allgemein näher dran, wobei sie im Fernsehen gerade in letzter Zeit wieder noch zu sehr dem Narrativ verhaftet sind; eigentlich entspricht das alte Format der ständigen Variation des Immergleichen ihnen nämlich mehr als der folgenübergreifende Story Arc. Ursächlich verwandt ist auch eine größere Nähe des Genrekinos als des Autorenfilms. Es geht um genetische Variation statt um Diskurs. Internet-Meme entwickeln sich anders als Geschichten. Sie erzählen oftmals keine Geschichten, sind bestenfalls Witze, meist Reizbilder, zuweilen auch einfach nur Effekte, man denke an das Genre des Schockvideos, die dann nur noch in Erforschung ihrer Form ausvariiert werden.[*] Auch wenn sie oft ganz unterm Schein des Postmodernen altes Rohmaterial sinnentstellend verwursteln, tun sie das doch auch schon längst posthistorisch und postdiskursiv. Das hier ist keine Satire auf Mr. Smith Goes To Washington und funktioniert nicht über irgendeinen Bezug auf die historische oder diskursive Position des verwendeten Werkes.
Wie dem auch sei. Die spannendste filmische Form, die derzeit existiert, ist das Image board. Und Anonymous ist als sein größter politischer wie auch antipolitischer Filmemacher der Eisenstein und der Godard der Neuzeit.
[*] 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 usw. usf.
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